Gesundheitsarbeit in Indien
Trotz des sozio-ökonomischen Fortschritts Indiens in den vergangenen Jahrzehnten hat ein Großteil der indischen Bevölkerung keinen Zugang zum Gesundheitssystem. Viele Menschen können sich medizinische Behandlungen nicht leisten. Hinzu kommt, dass gerade die Bevölkerung auf dem Land oft große Distanzen überwinden muss, um medizinische Versorgung zu erhalten. Denn die Zahl der Ärztinnen und Ärzte pro 1.000 Einwohner ist in Indien sehr niedrig – und die meisten Medizinerinnen und Mediziner bevorzugen das Leben in der Stadt.
Hinzu kommt, dass fehlende Informationen und ein durch Aberglauben geprägtes Krankheitsverständnis dazu führen, dass sich Betroffene aus Angst und Scham nicht in medizinische Behandlung begeben. Deshalb arbeiten viele unserer Partnerorganisationen daran, die Menschen über weitverbreitete Krankheiten aufzuklären und ihre gesundheitliche Situation zu verbessern. Damit agieren unsere Partner im Rahmen des dritten Sustainable Development Goals (Gesundheit und Wohlergehen).
Einige unserer Partnerorganisationen betreiben eigene Krankenhäuser, andere arbeiten daran, durch Aufklärung fundierte Informationen über Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten in Dörfern und Slums zu verbreiten. Manche Partnerorganisationen bieten zudem Ausbildungsprogramme für medizinisches Personal an, um die Anzahl an Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern für die Bevölkerung vor allem in ländlichen Regionen und Slums zu verbessern.
Freiwillige, die sich für das Thema Gesundheitsarbeit interessieren, werden vor allem unterstützend in der Aufklärungsarbeit tätig sein können. Medizinisches Interesse ist natürlich eine Grundvoraussetzung, allerdings sollten Bewerberinnen und Bewerber nicht davon ausgehen, selbst im Krankenhaus an Operationen beteiligt zu sein. Freiwillige in diesem Bereich begleiten beispielsweise die Ausbildungsgänge, gehen mit in die Dörfer und Slums, um bei der Organisation von Aufklärungsveranstaltungen mitzuwirken, oder übernehmen Aufgaben der Dokumentation.